(...) Der Österreicher Tomas Schweigen, ausgebildet an der Hochschule für Musik und Theater Zürich, bot mit Molières Hahnreikomödie "George Dandin" das erfrischende Gegenbeispiel. Er benötigte nur ein paar Stühle und Stehlampen, aufgereiht an der Rampe, um die Betrugsgeschichte überraschend, bösartig und witzig zu erzählen, dem Spiel sogar noch eine perfidere Wendung zu geben. Tomas Schweigen bewies zum Schluss, dass die Zuschauer nicht einen Deut besser sind als die Elitekaste im Stück, die dem Aufsteiger übel mitspielt: Sie verbündeten sich mit ihr gegen den Schwachen und wetteiferten noch genüsslich mit den Spielern im Erfinden von Demütigungen. (...) (-itz)
(Hamburger Abendblatt, 1. Oktober 2004)
(...) Mit den ersten zwei Abenden hatten die Ernst-Busch-Schule (Christine Hofer/Agnes Hansch: "Iphigenie/Agamemnon"), der Hamburger Roger Vontobel ("Herr Kolpert") und Tomas Schweigen von der Hochschule Zürich ("George Dandin" als "Oneweekstand reloaded") die Messlatte erstaunlich hoch gelegt - mit selbstsicheren, ästhetisch eigenwilligen und reifen Arbeiten. (...)
(Die Welt, 2. Oktober 2004)
(...) Tomas Schweigens Projekt "Oneweekstand reloaded" stellt vollends alle Theatergesetze auf den Kopf. Mit vier Schauspielstudenten und einem Profi als Gast hat Schweigen in nur einer Woche eine Moliere-Komödie einstudiert. Weil technische Proben so viel Zeit kosten, machen seine Schauspieler Licht und Sound selbst, mit einem Mischpult am Bühnenrand und Stehlampen. (Elske Brault)
(DeutschlandRadio, 29. 9. 2004)
(...) Tomas Schweigen liess im Internet abstimmen, welches Stück die Zuschauer sehen wollen. (...) Nach dem E-Voting blieben dem Regisseur und seinen Schauspielern genau eine Woche Zeit für Konzeption, Strichfassung, Textlernen und Proben. Schweigen inszenierte eine Sitzanordnung auf eng begrenzter Spielfläche, auf der George Dandin und die andern einander beim Sprechen kaum ansehen, für sich hocken und monologisieren. Jeder Satz ist Wortspalterei, alles Gefühl morbide Lächerlichkeit. Tomas Schweigen aber verrät Figuren und Geschichte nicht an einen vordergründigen Klamauk, sondern lässt plappern und plaudern, plauschen und schwatzen und nimmt Molières Dreiakter so ernst, als sei er der Running Gag einer grossen Geschichte, deren Wucht man immerzu unterschwellig spürt, ohne dass sie von A bis Z durchdekliniert wird. (...) (Theater der Zeit, November 2004)
(...) Schweigen hat Freude am Auspacken, einen scharfen Blick und Glück, denn nicht jeder Regisseur hat fünf ebenbürtige Schauspieler zur Hand (...) Was Tomas Schweigen mit Molière macht ist überraschend. Er schält ihn aus blauem Staniolpapier wie eine weisse Trüffelpraline. (...) Jede Inszenierung wird nur eine Woche lang geprobt und nur einmal gespielt. Aber das muss man nicht wissen, um zu begreifen, dass dieser Abend ein besonderer war.
(textversion, 29. September 2004)
(Hamburger Abendblatt, 1. Oktober 2004)
(...) Mit den ersten zwei Abenden hatten die Ernst-Busch-Schule (Christine Hofer/Agnes Hansch: "Iphigenie/Agamemnon"), der Hamburger Roger Vontobel ("Herr Kolpert") und Tomas Schweigen von der Hochschule Zürich ("George Dandin" als "Oneweekstand reloaded") die Messlatte erstaunlich hoch gelegt - mit selbstsicheren, ästhetisch eigenwilligen und reifen Arbeiten. (...)
(Die Welt, 2. Oktober 2004)
(...) Tomas Schweigens Projekt "Oneweekstand reloaded" stellt vollends alle Theatergesetze auf den Kopf. Mit vier Schauspielstudenten und einem Profi als Gast hat Schweigen in nur einer Woche eine Moliere-Komödie einstudiert. Weil technische Proben so viel Zeit kosten, machen seine Schauspieler Licht und Sound selbst, mit einem Mischpult am Bühnenrand und Stehlampen. (Elske Brault)
(DeutschlandRadio, 29. 9. 2004)
(...) Tomas Schweigen liess im Internet abstimmen, welches Stück die Zuschauer sehen wollen. (...) Nach dem E-Voting blieben dem Regisseur und seinen Schauspielern genau eine Woche Zeit für Konzeption, Strichfassung, Textlernen und Proben. Schweigen inszenierte eine Sitzanordnung auf eng begrenzter Spielfläche, auf der George Dandin und die andern einander beim Sprechen kaum ansehen, für sich hocken und monologisieren. Jeder Satz ist Wortspalterei, alles Gefühl morbide Lächerlichkeit. Tomas Schweigen aber verrät Figuren und Geschichte nicht an einen vordergründigen Klamauk, sondern lässt plappern und plaudern, plauschen und schwatzen und nimmt Molières Dreiakter so ernst, als sei er der Running Gag einer grossen Geschichte, deren Wucht man immerzu unterschwellig spürt, ohne dass sie von A bis Z durchdekliniert wird. (...) (Theater der Zeit, November 2004)
(...) Schweigen hat Freude am Auspacken, einen scharfen Blick und Glück, denn nicht jeder Regisseur hat fünf ebenbürtige Schauspieler zur Hand (...) Was Tomas Schweigen mit Molière macht ist überraschend. Er schält ihn aus blauem Staniolpapier wie eine weisse Trüffelpraline. (...) Jede Inszenierung wird nur eine Woche lang geprobt und nur einmal gespielt. Aber das muss man nicht wissen, um zu begreifen, dass dieser Abend ein besonderer war.
(textversion, 29. September 2004)